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1. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 30

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
419. Dänemark. 80 Kanal. — Nordwest!. Blackbnrn (bläckböru) G und Bolton (bölt'n) G, uorböftt. Oldha m Jölb'm) 0, alle 3 Weberstädte (Baumwolle, Wolle, Leinen). d) Östlich vom Pennine - Gebirge (Kohlenlager Leeds-Sheffield, Hafen Hm). Leeds (lids) Q, Englands Hauptplatz für Woll- und Tuchwirkerei. — Nordöstl., °in Aorkshire (jo'rkschör), York 4, Fabrikstabt an der Ouse (uhs), Erzbischofssitz, herrliche Kathedrale. — Westl. von Leebs Bradford (brä^ddsörd, breite Furt)A„ sübwestl. Halifax (lmlefäx) G und Hnbbersfielb (höddersfttd) G, 3 Weberstäbte. — Sübl. Sheffield die größte Fabrikstabt für Schneibewerkzenge, das engl. „Solingen". c) Sübl. vom Pennine - Gebirge (Kohlenlager im Potterie-Bezirk). Im Westen Birmingham (bö^rminghäm) Q, der größte Eisenkramlaben der Welt. B. erzeugt alle er- denklichen Eisenwaren. — Nördl. bavon in der „schwarzen Grafschaft" (Black Country, bläck kö^nntre schwarzes Land) zahlreichemetallinbnstrieortemehr, z, B. Wolverhampton (umwörhämt'u) G. — Süböstl. von Birmingham Stratsorb on Avon (strättförb on ßwn), wo Shakespeare 1564 geboren würde. — Nottingham (nötting'm) H am Trent, der Hanptort für Strümpfe- und Spitzenherstellung. — Westl. Derby G, mit Seiben- nnb Baumwollinbnstrie, sübl. Leicester (lsßtör) D, mit großen Wollstrumpssabrikeu. — Nort- hampton (etwa norßä^mt'n) G, die Schuhmacherstabt, schon im Lonboner Becken. Zwischen benjnbnstriegebieten von Birmingham nnb Manchester liegt der Bezirk der Potteries ( = Töpfereien), das größte Porzellan- nud Tonwarengebiet der Erde. Mittelpunkt: Stoke upon Trent (ßtök öpon trent.) A. B. Schottland. Hst. Edinbnrg (sbbinbörre) A,, mit der Hasenstabt Leith (etwa liß) zusammen über W, am Sübnser des Firth os Förth schön gelegen. Mittelpunkt des schottischen Geisteslebens (Uni- versität, Bibliotheken und Sammlungen). 15 Km oberhalb die berühmte Forthbrücke. - Am Elybe (kleihb) Glasgow (glä^sgö) (J7, die zweitgrößte Stadt Euglaubs. Großes Kohlen- lager. Baumwollweberei. Bebeutenbster Schiffbau der Welt. — Seehafen: Greenock (grinock) am Firth of Elybe, ebenfalls mit großen Werften und Fabriken. — Nörbl. von Ebiuburg Tnndee (bönnbe) am Firth of Tay (ts). Die berühmte Taybrücke ist die längste Eisenbahnbrücke der Welt, 3300 m, Flachs- und Jute-Jnbustrie. — Am Tay Perth (etwa pörß) A, früher die Hst. Schottlanbs. — Nörbl. Aberdeen (äbberbkn) G, an der Mündung des Dee (d!). Leiuenindustrie, Hochseefischerei. — Am Dee, im schottischen Hochlande, das kgl. Schloß Balmoral (bällmöräl). — Am Nordausgange des Kaledonischeu Kanals Juverusß O am Moray-Firth (mörresörß). C. Irland. Hst. Dublin (dö^bblinn) W, Residenz des Vizekönigs. Lebhafter Handel. Bedeutender Maschinen- bau. Universität.—Am Nordkanal Belfast Jk. Leinen- und Baumwollweberei. Schiffbau.— Im Norden Loubouberry (lönb'nberre) □, im Westen, an der Shannon (fchä^nnön)- Münbnng Limerick (li^mmerick) □, im ©üben Cork alle 3 Ausfuhrhäfen für Er- zeugnisse der Viehzucht. — Von der Insel Valentin und ihrer Nachbarschaft führen eine Reihe transatlantischer Kabel nach Amerika. Dänemark. § 419. Ein kleiner Seestaat, günstig zwischen Nord- und Ostsee, zwischen Deutschland und Skandinavien gelegen, durch Jahrhunderte der Beherrscher des Nordens. Vermittler des Güter- anstansches zwischen dem industriellen West- und Mittel-Europa und dem korn- und holzreichen Osten und Norden. — Die jütische Westküste eine hafenlose, gefährliche Dünenküste („eiserne Küste" mit „Jammerbucht"), die Ostküste eine freundliche Fördenküste; von den 3 Wasserstraßen der Sund, der norbische Bosporus, am befahrensten (Snnbzoll bis 1853). Jütlanb die Fortsetzung der 3 Lanbstriche Schleswig-Holsteins (Geschiebeton, Geest, wenig Marsch), die Inseln die Fortsetzung von Vorpommern nnb Rügen und wie diese infolge (Ge- schiebe-)Tonbobens sehr fruchtbar und mit schönen Bnchenwälbern; Möen und Seeland mit Kreidevorgebirgen gleich Rügen. Das zum Teil felsige Bornholm geologisch zu Schweden ge- hörig. Hohe Volksbildung (Volkshochschulen); Ackerbau und Viehzucht im Verhältnis zur Be- Völkerungszahl in Europa teils an erster, teils an zweiter Stelle (dänische Pferde, dänische

2. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Vaterländische Erdkunde - S. 28

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 513. Zweiter Hauptteil: Staatenkunde. 28 § 513. Königreich Sachsen (15 Tsd. qkm, 5 Mill. Einw.). 1. Landschaftliches und Bewohner nach § 369. 2. Wirtschaftliches (§369.6). Sachsen ist eines der Hauptindustrieländer der Erde, hat einen bedeutenden Bergbau und zugleich eine hoch entwickelte Landwirt- schaft. a) Landwirtschaft: Ungünstig sind nur die höheren Teile des Erzgebirges und das Gebiet östlich von der Elbe, b) Bergbau: Kohlen liefert das Chemnitz-Zwickauer Lager und das kleinere Dresdener (im Plauenschen Grund); in der Silbererzeuguug stand Sachsen lange Zeit in ganz Europa voran (Freiberg), c) Der Haupterwerbs- zweig ist die Industrie, in der über die Hälfte der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt ist: 1. Das Jndustriedreieck in Skizze 188 (Baumwolle und Wolle), 2. Anteil am Tuchwebe- bezirk der Niederlausitz und am Leinenwebebezirk des Sudetenfußes; 3. hervorragender Maschinenbau in Chemnitz; 4. die Druckereien Leipzigs, d) Entsprechend auch der Handel äußerst lebhaft (Hauptsitz Leipzig; seine Messen). 3. Städte. Kreishauptmannschaft Dresden: Dresden Q, lieblich im milden Dresdener Talkessel gelegen, am Eingang zur Sächs. Schweiz, beiderseits der Elbe, am Hauptausgang Böhmens, mit lebhaftem Durchgangsverkehr (Bahn und Fluß) und jetzt auch Großgewerbe; als „Elbflorenz" reich an berühmten Bauten und Sammlungen (Gemäldegalerie). Süd- östlich der Villenort Loschwitz (Schiller bei Körner; Schwebebahn); gegenüber Blasewitz. — Pirna V, flußaufwärts, Sandstein-Brüche. 1756! — In der Sächs. Schweiz Stadt und Festung Königstein (gegenüber der Lilien« stein) und die Hotelstadt Schandau, beide viel besucht. — Meißen A, älteste Porzellan- fabrik Deutschlands (Böttger 1710), Dom, Albrechtsburg. — Freiberg Q, nahe der Frei- berger Mulde, Bergakademie, Silberbergbau 1911 stillgelegt. — Kesselsdorf, westl. von Dresden, 1745! . Kreishauptmannschaft Leipzig: Leipzig G der große Straßen- und Handelsknoten im Herzen der thüringisch-sächsischen Bucht (größter Bahnhof Europas im Bau!), am Zusammenfluß von Pleiße, Parthe und Weißer Elster, jetzt eine der schönsten Städte Deutschlands, die Buchhändler- und Buchdruckerstadt; berühmte Messen, aber auch lebhafte Industrie; stark- besuchte Universität, berühmtes Konservatorium, Reichsgericht. — Auf dem „Plane" zahl- reiche Schlachtörter (s. Provinz Sachsen!): Leipzig selber, 16.—19. Oktober 1813, Breiten- feld, 1631. — Miüweibaor bekanntes Technikum. — Zwischen Grimma und Oschatz Hubertusburg, Friede 1763. Kreishauptmannschaft Chemnitz: Chemnitz A/ erste Fabrikstadt des Königreichs, 40 Lokv- motiv- und Maschinenfabriken, größte Strumpffabrik Deutschlands (das sächsische Manchester!). — Meerane und Glauchau, je A, ebenfalls Webeindustriestädte. — Annaberg 0, oben im Erzgebirge, treibt Spitzenklöppelei und Bortenwirkerei. Krcishauptmannschaft Zwickau: Zwickau an? Kohlen- und namentlich Eisenlager, daher in sehr dicht bevölkerter Jndustriegegeud. — Plauen G, an der Weißen Elster, Hauptort des Vogtlandes, Gardinen- und Spitzenansertigung. — Reichenbach im Vogtlande und Crimmitschau, je A, Industriestädte. — Markneukirchen, südöstl. von Planen, im Gebirge, liefert Musikinstrumente. Krcishauptmannschaft Bautzen: Bautzen A, au der Spree, in der z. T. noch wendisch sprechen- den Oberlausitz, 1813!— Südöstlich davon Hochkirch, 14. Okt. 1758! — Herrnhut, Haupt- sitz der Brüdergemeinde (Zinzendors). — Zittau [3 an der Görlitzer Neiße, in lebhafter Leinenwebereigegend. 514. Großherzogtum Baden (15 Tsd. qkm, 2 Mill. Einw.). 1. Landschaftliches und Bewohner nach § 370. 2. Wirtschaftliches (§370.6). a) Eine blühende Landwirtschaft; die Oberrheinische Tief- ebene einer der fruchtbarsten Landstriche Europas. Außer Getreide auch Hans, Tabak (in der badischen Pfalz), Zichorien; reicher Wein- und Obstbau (auch Edelkastanien und Wal- nüsse). Eine wichtige Erwerbsquelle bietet der Waldbestand im Schwarzwald (Aus- Abbildung 201. Königreich Sachsen.

3. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Vaterländische Erdkunde - S. 13

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
13 Einpräge- und Wiederholungsheft. § 497 k. mannigfaltige Industrie sowohl im Gebirge als im Vorlande, namentlich im O. (sächs.-thür. Das Ewsandsteingebirge, § 225—259 (Sächsische Schweiz). Einst eine (kreidezeitliche) Sand- steinhoch fläche; durch Auswaschung zu einer Gebirgslandschaft umgeformt; zahlreiche pris- matische Berge, hohe landschaftliche Schönheit. b) Stofseinpriignng. 1. Es sind die Eintragungen in Skizze 188 zu benennen. — Welche politischen Ge- biete gehören hierher? 2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind auf Grund der folgenden Tabelle weitere Ei,?. Zeichnungen zu machen. 3. Was ist im einzelnen zu sagen über: 243—250. Elbsandsteingebirge, §251. (Sächsische Schweiz) Königsstein Erzgebirge, Keilberg 1240 Fichtelberg 1210 Annaberg Q Markneukirchen Schneeberg Flauen D Zwickau ^ Chemnitz ^ Freiberg [J Dresden (| Lilienstein Bastei Prebischtor Kuhstall Schandau Pirna Q Dresden M Mlllde (Zwickauer M.). Zwickau ^ Glauchau (Freiberger M.): Freiberg Q (Chemnitzbach): Chemnitz A (Zschopau) Dessau 0 Weiße Elster. Elbe. Pirna (•) Dresden ^ Meißen A Torgau Q Wittenberg Q Die Städte sind nach politischen Gebieten zu ordnen. Vogtland Planen D «reiz (•) Gera 0 Zeitz Leipzig H Pleiße § 497f. Schlesien (und die Lausitz) und seine Randgebirge (zu § 263—274). a) Charakterisierung. Schlesien (Flachland, § 272—274). Große Mulde, Flußgebiet der Oder, an der einen Seite von einer hohen Gebirgskette, an der andern von einem niedrigen Höhenrücken umsäumt. Links von der Oder fruchtbar, je näher dem Gebirgsrande, desto mehr (Löß). Reich an Boden- schätzen (Oberschlesische Platte 272, Waldenburger Bergland 270); großartige Industrie am Gebirgsfuß, namentlich Weberei. Im W. schließt sich die sandige, aber ebenfalls industriereiche Niederlausitz an (263) (Hauptsitz der deutschen Tuchweberei: Kottbus, Forst, Guben usw.). Der Spreewald. Die Sudeten (§ 265—270). Ein 300 km langer, 40 km breiter Wall, fast ganz aus Urgestein. Das Lausitzer Gebirge, ein freundliches, niedriges Bergland mit vorgelagertem, indu- striereichem Hügelland (Oberlausitz). Das Jfergebirge ein finster bewaldetes, vielfach mooriges Kammgebirge. Das Riesengebirge, das am schroffsten aufsteigende, höchste Gebirge Deutschlands, den Waldgürtel mehrere hundert Meter überragend. Doppelkamm; dem nach N. gerichteten Steilhang der fruchtbare Hirfchberger Kessel vorgelagert. Das Waldenburger Bergland wichtig durch sein Kohlenlager und als Durchgangsgebiet zwischen Böhmen und Ostdeutschland. Die Glatzer Gebirge umrahmen einen 60 km langen, welligen, fruchtbaren Kessel. Der S.-W.-Rand bildet in seinem westl. Teil, im Heuscheuergebirge, ein zerrissenes Sandsteingebirge, ähnlich der Sächsischen Schweiz (Aders- bacher und Weckelsdorfer Felsen). b) Stoffeinprägung. 1. Es sind die Eintragungen in Skizze 189 zu benennen. — Welche politischen Ge- biete gehören hierher? 2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind auf Grund der folgenden Tabelle weitere Ein- Zeichnungen zu machen.

4. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 15

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 15 — Württ. Versicherungsanstalt. Prächtige Gasthöfe und Landhäuser. Enz- anlagen. Kurtheater. Kurmusik. Bergbahn auf den Sommerberg. Papier- fabtikation. Calmbach und Höfen, bedeutender Holzhandel und große Sägewerke, in Höfen zugleich Holzschleif- und Holzpappenfabrik. Neueu- bürg*). Holzhandel, Sensenfabrik, Eisengießerei. Über der Stadt Schloß Herzog Christophs. (Am Austritt der Enz aus dem Schwarzwald die bad. Stadt Psorzheim mit großen Gold- und Silberwarenfabriken. Aus der ganzen Umgebung finden dort Arbeiter Beschäftigung.) 2. Au der Alb: Herreualb, bedeutender Luftkurort. Kaltwasser- Heilanstalt. Altersgraue Reste eines Klosters. In der Nähe davon Lossen- au, im mildesten Tale des württ. Schwarzwaldes. Hier gedeihen Wein, feinere Obstsorten und sogar die Süßkastanie. Der Obstbau ist eine nam- hafte Erwerbsquelle der Einwohner. 3. An der Nagold: Alten steig, altes und neues Schloß. Ger- bereien, Silberwarenfabriken, viele Sägewerke. (In der Nähe in einem Seitentale der Nagold das altertümliche Bergstädtchen Bern eck mit einer einzigen Straße und zwei Schlössern.) Nagold*. Lehrerseminar, Tuch- und Zeugmacherei. Großartige Ruine Hohennagold. Wildberg, alter- tümliches Städtchen mit vielen malerischen Häusern. Calw*, eingebettet ins tiefe, von Tannenwäldern umkränzte Nagoldtal, iu das die Bahu von Stuttgart in lauggezogenen Schleifen hinabführt. Früher die bedeutendste Industriestadt Württembergs, heute noch sehr gewerbsam. Wolldecken- Fabrikation, Trikotweberei und Maschinenstrickerei. Früher viele Gerber. Hirsau, herrliche Klosterruine. (Das ehemals sehr berühmte Kloster wurde 1692 durch die Frauzosen zerstört.) Luftkurort. Liebenzell, Badestädt- chen, warme Quellen, Burgruine (Sage vom Riesen Erkinger). Im Tal der Teiuach, einem linksseitigen Zufluß der Nagold, liegt der Badeort T ein ach. Großer Versand von Mineralwasser. Über Teinach liegt Zavelstein, die kleinste Stadt Württembergs, mit kaum 300 Einw. Ruine der Burg, auf die sich Eberhard der Greiner 1367 flüchtete, als er von den Schleglern in Wildbad überfallen wurde. 4. Im Mnrggebiet: Frendenstadt *, 8000 Einw. Hoch über dem Forbachtal gelegen. Luftkurort ersten Ranges mit vielen Gasthöfen und Landhäusern zum Vermieten an die Kurgäste. Sehr gewerbereich: Glas- fabrik, Möbelschreinerei, Wolltuchfabrikation, Nagelfchmiederei, Meffer- schmiede. Die Stadt hat so viel Wald (2500 ha, mit einem Jahres- erträgnis von 250 000—300 000 Mark), daß sie zu den reichsten des Landes gehört und jeder Bürger zu Neujahr 25 Mark Bürgernutzen ans der Stadt- lasse erhält. Die Stadt wurde ums Jahr 1599 vom Herzog Friedrich für vertriebene Salzburger Protestanten erbaut. Sie hieß daher zuerst Friedrich- stadt, wurde dann aber wegen ihres fröhlichen Gedeihens Freudenstadt ge- uauut. In der Nähe liegen im Forbachtal die Hüttenwerke Christophs- tal und Friedrichstal. An der Mnrg: Baiersbronn mit der größten Markuugs- und Waldfläche des Landes (12 000 ha Wald). Der Ort besteht ans 129 einzelnen Höfen und Weilern. Viele Sägewerke. Kloster- reichend ach, schöne Klosterkirche. Schönmünzach, an der badischen Grenze, Luftkurort. *) Orte mit * sind Oberamtsstädte.

5. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 64

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
64 Stuttgart—geislingen — Ulm benutzt zum Aufstieg auf die Alb den wichtigsten Übergang über das Gebirge, die Geislinger Steige. Sie vermag die Albhochfläche von Geislingen nach Amstetten nur mit schweren Vor- spann- und Schiebelokomotiven zu überwinden. Von ihr zweigt in Amstetten eine Privatbahn nach Laichingen ab. Seiten bahnen: Von den industriereichen Tälern der Neckarzuflüsse hat jedes wichtigere seine Eisenbahn. Es sind folgende Linien: 1. dü Ermstalbahn Metzingen — Urach. 2. Die Privatbahn Nürtingen —Neuffen („Tälesbahn"). 3. Die Nebenbahn Unterboihingen — Kirchheim u. T.— Ober- lenningen und die Bahn Kirch heim Weil heiin. 4. Die Linie Geislingen — Wiesensteig. Am Südrande der Alb verläuft die Donaubahu (Tuttlingen—ulm), die zwischen Ehingen und Ulm die Alb unter Benützung der Täler der Schmiechen, Aach und Blau durchschneidet. 6. Orte: Ans der Hochfläche: Münsingen*, großes Zement- werk, in der Nähe der große Truppenübungsplatz. Münsinger Vertrag im ehemaligen Schloß daselbst 1482. H a y i n g e n , in der Nähe die Wimsener Höhle. Laichingen, größtes Dorf der Albhochfläche (3000 Einw.), Leinen- Industrie; auf einer Anhöhe die einzige Windmühle Württembergs. In den Tälern der Neckar feite: An der Echaz: Hönau, am Fnße des Lichtensteins, von Fremden viel besucht. Luftkurort. Olgahöhle, Baumwollfpiuuerei. Pfullingen (s. S. 27). An der Erms: Urach*, in herrlicher Lage, Trümmer der alten Feste Hohenurach. Das Schloß in Urach Residenz der Grafen von Württemberg 1443—1482. Seminar für evangelische Geistliche. Reiche Industrie: Spin- nereien, Webereien, Kleider- und Holzwarenfabriken, Gerbereien. Großer Fremdenverkehr. Luftkurort. Dettingen a. d. E., Papierfabrik, große Baumwollfpiuuerei und -Weberei. An der Kirchheimer Lauter: Oberlenningen, Papierfabrik. Un- terlenningen, Baumwollweberei. Owen, Baumwollweberei. Au der Fils: Wiesensteig. Ditzenbach und Überkingeu, Mineralbäder. Geislingen*, Württ. Metallwarensabrik, größter Fabrik- betrieb des Landes mit über 4000 Arbeitern. Maschinenfabrik, Zementwerk, früher bedenkende Beindrechslerei. Auf der Donau feite: Au der Zwiefalter Aach: Zwiefalten, ehemaliges Kloster, jetzt Irrenanstalt. Zemeutwarensabrik. An der Schelffinger Aach: Schelklingen, Zementfabrikation, . Hafner ei. An der Blau: B l a u b e u r e it % in herrlicher Lage, ehemaliges Kloster, jetzt Seminar für evangelische Geistliche. Hinter dem Kloster der berühmte Blautopf. Über der Stadt das Rusenschloß, eine stattliche Ruine. Bedeutende Zementindustrie, Leinenindustrie, große Bleiche. C. Die Ostalb. Sie zieht, immer niedriger werdend, von der Fils und Lone bis zur Eger bei Bopfiugeu. Der Steilrand der Alb gegen das Neckarland ist auch

6. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 19

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
19 vorhanden. Auch hier ist der Muschelkalk mit settem Lehm bedeckt' dazu kommt noch die Milde des Klimas. Auf der weiten, flachgewellten Ebene schweift das Auge hin über fruchtbare Koruselder, Obstgärten und stattliche Dörfer. Nicht nur gedeihen alle Getreidearten in üppiger Fülle, es werden auch Kartoffeln, Futterkräuter, Welschkorn, Mohn, Tabak, Zuckerrüben, Zichorie und Gemüse gepslanzt. Von dem überschüssigen Getreide kommt die Gerste in die Brauereien der Umgegend, der Haber wird an die Militär- Verwaltungen in Ludwigsburg und Stnttgart verkauft. Die Zuckerrüben wandern in die Zuckerfabriken nach Stnttgart-Münster und Heilbronn, die Zichorien in die große Zichorienfabrik in Ludwigsburg. Auch der Verkauf von Kartoffeln, Gemüsepflanzen, Obst, Milch, Vieh usw. nach Stuttgart und anderen Städten bildet eine erhebliche Einnahmequelle. Aus dem weitgedehnten Flachland erhebt sich wie eine Insel der reb- umkränzte Hohenasperg. Er ist ein stehengebliebener Keuperhügel mitten im Muschelkalkland; seine Kappe ans Schilfsandstein hat ihn vor der Ab- tragung geschützt. In uralten Zeiten war der Hohenasperg ein Herrschersitz und Götterberg (Berg der Asen). Jahrhunderte hindurch trug er eine viel- umstrittene Festung, die zuletzt als Staatsgefängnis (Süß Oppenheimer, Dichter Schubart) benutzt wurde. Jetzt dienen die Gebäude als Filiale des Ludwigsburger Zuchthaufes. b) Beschäftigung der Bewohner: Trotz der weiten, gesegneten Ackerflächen sind Ackerbau, Viehzucht, Obstbau und Weinbau nur noch im westlichen Teile des Langen Feldes, wo die wohlhabenden Bauernorte M ün- chingen und Schwieberdingen liegen, die Hauptnahrungsquellen. Last überall ragen in dem ehemals reinen Bauernlanö rauchge- schwärzte Lstbrikkamine, die Wahrzeichen eines neuen Zeitalters, gen Gimmel. Sie verkünden, daß nicht bloß in den Städten Ludwigsburg, Feuerback! und Zuffenhausen, sondern bald auch in vielen Landorten die Industrie überwiegt. Die Mehrzahl der Landbewohner findet Beschäftigung in den Fabriken der großen Jndustrieplätze. Der Industrie haben die Orte des Langen Feldes ihr rasches Wachstum zu verdanken, und die Laudwirt- schaft erzielt bei der wachsenden Bevölkerung wieder besseren Absatz und zugleich höhere Preise für ihre Erzeugnisse. e) Orte: Die größte Stadt der Gegend ist Ludwigsburg^ (23 000 Einw.), zweite Residenzstadt des Landes, Sitz der Regierung des Neckar- kreises. Großes Schloß (450 Zimmer) mit schönen Parkanlagen. Zweitgrößte Garnison des Landes, daher viele Kasernen (über 5000 Soldaten); Zeughaus mit großen Wassenvorräten. Zuchthaus. Bedeutende Industrie: Zichorien- fabrik von Franck Söhne (1500 Arbeiter), Orgelfabrik, Metallindustrie, Ziegelwerke, große Brauereieu. Geburtsort der Dichter Justiuus Kerner und Eduard Mörike. Die Stadt wurde von Herzog Eberhard Ludwig vor 200 Jahren gegründet und hat daher gerade, breite Straßen. Feuerbach (12 000 Einw.). Eine der ersten Fabrikstädte des Landes. Industriezweige aller Art, hauptsächlich Maschinenindustrie, Metallwaren und chemische Industrie. Korntal (Brüdergemeinde) mit Erziehuugs- anstalten. Zuffenhausen (10000 Einw.), ebenfalls bedeutende Industrie, hauptsächlich Möbelfabriken. Kornwestheim. Eisengießerei, größte Schuh- sabrik des Landes (2000 Arbeiter). Asperg, Städtchen am Fuß des Hohen- asperg, Weinbau, Gipsfabriken. Markgröningen, altes Städtchen über

7. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 69

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 69 — gehäuft und außerordentlich viele Überreste längst ausgestorbener Wirbeltiere enthält. Aus der Heidenheim er Alb: Gerstetten, einstiges großes Weber- dorf; von den 600 Handwebern sind nur noch etwa 40 vorhanden; dagegen Zigarren- und Schürzenfabrikation in großem Umfang. Hausierhandel mit Leinwand. Im Brenztale: Königsbronn, Königl. Hüttenwerk (Hochofen- anlage mit Gießerei und Dreherei). Schnaitheim, Vorort von Heiden- heim, Zigarrenfabrikation. Heidenheim* (mit Schnaitheim 20000 Einw.), eine der ersten Industriestädte des Landes: großartige Baum- Wollindustrie, die die Baumwolle vom Rohstoff bis zum nadelfertigen Gebrauch verarbeitet (Württ. Kattunmanufaktur mit 1100 Arbeitern); Maschinenfabrik von Voith, die als einfache Schlosserei gegründet wurde und heute mehr als 2000 Arbeiter und gegen 300 Techniker zählt *); Zigarrenfabriken, die jährlich etwa 60 Millionen Zigarren her- stellen; Verband st offfabrikation usw. Über der Stadt Schloß Hellen- stein. Mergelstetten, Wolldeckenfabrik, Zementwerk. Herbrechtin- gen, Baumwollspinnerei und -Weberei. Giengen a. d. Br., ehemalige Reichsstadt. Filz- und Filzspielwarenfabrikation, Orgelfabrik. An der Egau: N er es he im*, Schloß und ehemalige Klosterkirche. An der Eger: Bopfingen, am Fuße des Jpf, Leimfabriken. Am Südrande der Ulmer Alb: Langenau, Zigarrenfabrikation, Torfstich im Donauried. Das Oberland. Südlich von der Schwäbischen Alb liegt Oberschwaben. Es grenzt im Norden an die Donau, im Osten an die Jller, im Süden an den Bodensee und die Algäner Alpen, im Westen an Rotach und Ostrach. Oberschwaben hat die Form eines Rechtecks, das 70 km lang und 50 km breit ist und eine Fläche von etwa 3200 qkm einnimmt. Es ist ein Teil des Alpen- Vorlandes, jener weiten Hochebene, die nördlich von den Alpen sich durch die Schweiz, Baden, Hohenzollern, Württemberg und Bayern erstreckt. I. Allgemeiner Überblick. Oberschwaben ist keineswegs eine vollkommene Ebene, sondern ein welliges, hügeliges Hochland von durchschnittlich 600 m Höhe, das reich bewässert, von Seen und Flüssen belebt und von dunklen Tannenwäldern durchsetzt ist. Der Untergrund Oberschwabens gehört zu den jüngsten Bildungen der Erde. Er besteht aus Molasse, das heißt aus Ablagerungen eines Meeres, das sich lange Zeiträume nach dem Jurameere zwischen den Alpen und dem Südostrand der Alb ausbreitete. Aber diese Ablagerungen sind fast überall durch die Gebilde der Eiszeit überlagert. In einer Zeit großer Kälte *) I. M, Voith beschränkt sich auf di^ Herstellung von Turbinen und Papier- Maschinen. Im Turbinenbau ist die Firma" das erste Geschäft der Welt. Sie liefert Turbinen nach allen Erdteilen.

8. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 27

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
abwärts große Fabrikorte in fast ununterbrochener Folge aneinander. In Altenstadt, Kuchen, Süßen, Salach, Göppingen, Faurndau, Uhingen, Ebersbach, Reichenbach blüht hauptsächlich die Gewebeindustrie. Fast ebenso bedeutend ist der Maschinenbau und die Metallverarbeitung; namhaft ver- treten ist anch die Papier-, Leder- und Holzindustrie. d) Orte: An der Prim: Sp aichin gen*, am Fnße des Dreifaltig- keitsberges. An der Eyach: Balingen*, Schuh- und Handschuhfabriken. Zu Hoheuzolleru gehörig: Bad Jrunau; Hechingen, an der Starzel, am Fuße des Hohenzollern, frühere Residenz der Fürsten von Hohenzollern. Im Steinlachtal die Fabrikdörfer Derendingen und Dußlingen. Wössingen, am Fuße des Farreubergs, Zeugweberei, große Bierbraue- reien, Maschinen- und Zementfabriken. Am Fuße des Roßbergs liegt Gön-- n in gen, Sitz eines regen Hausierhandels mit Sämereien, Blumenzwiebeln, jungen Obstbäumen, gedörrtem Obst usw. Heute noch ziehen etwa 700 Gönninger mit ihren Waren sast durch danz Europa. An der Echaz: Pfullingen, große Papierfabriken, Baumwoll- industrie, Irrenanstalt. Reutlingen* (25 000 Einw.), in herrlicher, obst- reicher Laudschaft, am Fnße der Achalm, Sitz der Kreisregierung für den Schwarzwaldkreis. Ehemalige berühmte Reichsstadt, jetzt einer der größten Industriemittelpunkte des Landes; besonders Textilindustrie (S. 25), be- rühmte Obstbauschule, Frauenarbeitsschule, Spinn- und Webschule, An- stalten des menschenfreundlichen Gustav Werner; herrliche gotische Marien- kirche. Schlacht bei Reutlingen 1377. In Betzingen, einer Vorstadt von Reutlingen, malerische Trachten. Eningen, am Fuß der Achalm, Hausier- Handel, Baumwollindustrie. An der Erms: Metzin gen, viel Industrie: Tuchfabrikation, Strick- warenfabriken, Maschinen- und Metallindustrie. An der St ein ach: Nenssen, am Fuße des Hohenneussen, Weberei und Strickerei. (In manchen Nachbarorten Spitzenklöppeln als Hans- industrie.) An der Lauter: Kirch heim u. T.*, Köuigl. Schloß, Widerholds Grabdenkmal, viele Fabriken: Wollwaren-, Tuch-, Papierwaren-, Möbel- und Klavierindustrie, größter Wollmarkt des Landes. In einem Seitentale der Lauter: W eilh eim a. d. T., Buntweberei. Boll, früheres Schweselbad. An der Fils: Göppingen* (22000 Einw.), Hauptindustrieplatz: Baumwollweberei und -spinnerei, Maschinenbau, Metallwarenfabrikation, Papierindustrie, Spielwaren. Sauerbrunnen. Irrenanstalt. Im Filstal die Jndustrieorte Kuchen, Süßen, Salach, Eislingen, Faurndau, Uhingen, Ebersbach, Reichenbach. Am Kocher: Aalen* (10000 Einw.), wichtiger Eisenbahnknoten- punkt, ehemalige Reichsstadt, sehr industriell, namentlich Kassenschrank-, Drahtstift- und Drahtwarenfabrikation, Eisenmöbelfabrikation, staatliche Eisenbahnwerkstätte. Wasseralfingen, Königl. Hüttenwerk mit 1200 Arbeitern, in Verbindung mit der Wasseralsinger „Grube" am Abhang der Alb. Das dort im braunen Jura aus dem Toneisenstein gewonnene Eisen- erz wird aus dem Bergwerk durch eine Zahnradbahn ins Hüttenwerk hin- unterbefördert, dort wird im Hochofen das Eisen ausgeschmolzen, und dar- aus werden Öfen und Herde, Gas- und Wasserleitungsröhren, Brunnen und

9. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 79

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
79 — Der Boden ist im südlichen Oberschwaben nicht so fruchtbar wie im Donaugebiet. Er besteht vielfach aus Kies und Sand. Der Ackerbau tritt daher mehr in den Hintergrund. A)ald und Wiesen überwiegen im südlichen Oberschwaben, je mehr man nach Osten kommt. Das regnerische Klima begünstigt den Wiesenwuchs, der eine starke Pferde- und Rinderzucht ermöglicht. Weite Strecken Land (die Moore) sind nicht anbaufähig. Sie leiden im Gegensatz zur wasserarmen Alb unter Wasserübersluß. Wassermangel und Zvafserüberfluß machen den Boden unfruchtbar. (Dürre Weiden und magere Äcker auf der Alb, Moore im Oberland und im hohen Schwarzwald.) Die Haupterzeuguisse des südlichen Oberschwabens sind Milch, Butter, Käse, Fleisch, Holz und Getreide. Letzteres gedeiht nament- lich gut in der Bodenseegegend und im Schussentale. Dort wächst auch viel Obst und sogar Wein. Die Tettnanger Gegend ist ein Haupthopfen- gebiet des Landes. Der wichtigste Bodenschatz ist der Torf. Im Steinhauser Ried, das staatliches Eigentum ist, werden allein jährlich 90000 Zentner Brenntorf und 40 000 Zentner Streutorf im Wert von 100 000 Mark gestochen. Auch die Gemeinden und die Bauern gewinnen reiche Erträge an Torf. Die Industrie ist unbedeutend. Wo sie vor- handen ist, wie z. B. im Schusfeubeckeu, treten die Industriezweige hervor, die ihre Rohstoffe der Landwirtschaft und dem Wald entnehmen. Man trifft also Bierbrauereien, Holzschleifereien, Dampfsägewerke, Papier- und Torf- brikettfabrikation usw. Nur Ravensburg zeichnet sich durch vielseitige In- dustrie aus. 4. Orte: Schussenried, an der Schussenquelle, ehemaliges Kloster, jetzt Irrenanstalt. Königl. Hüttenwerk (Eisenwerk). Aulendorf, an der Schüssen, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, Schloß, große Bierbrauerei, Kunst- stickerei. Mocheuwaugen, am Ende des Schussentobels, große Papier- fabrik. Ravensburg*, im fruchtbaren, milden Schussentale, schönste und bedeutendste Stadt des Seegebiets (15 000 Einw.), ehemalige Reichsstadt, mit vielen ' alten Türmen. Über der Stadt die Veitsburg. Landgericht. Bedeutende Industrie: große Maschinenfabriken, viele Gardinenfabriken, Flachs- und Hanfspinnerei, Baumwollweberei, bedeutende Kunststickerei mit vielen Heimarbeiterinnen, bedeutende Pinsel- und Bürstenfabrikation, Druk- kereien, Brauereien usw. Große Frucht- und Viehmärkte. Im Frühjahr wird hier immer noch der „Kindermarkt" gehalten, auf dem sich Knaben und Mädchen aus Tirol und Vorarlberg an die oberschwäbischen Bauern für den Sommer verdingen. Weingarten (7000 Einw.), mit Ravensburg durch eine Dampfstraßenbahn verbunden. Ehemaliges Kloster, das reichste und größte des Obertandes, jetzt Kaserne. Wallfahrtsort. Große Maschinen- sabriken und Spinnerei und Weberei. Baienfurt, bedeutende Papier- fabrik mit 400 Arbeitern. Weißenau, ehemaliges Kloster, jetzt Irren- anstatt. Altshausen, Eisenbahnknotenpunkt; Königl. Schloß, Konsir- mandenhaus für evangelische Kinder. Wilhelmsdorf, am Pfruugener Ried, Erziehungsanstalten. Waldsee*, Schloß des Fürsten Waldburg- Wolfegg-Waldsee. Seidenweberei. Kißlegg, Eisenbahnknotenpunkt, Schloß. Würz ach, Schloß, Torfwerk mit Dampfbetrieb, Preßtorffabrikation. Tett- nang*, Schloß. Hopfenbau. Großes Dampfsägewerk. Am Bodensee: Friedrichshafen (5000 Einw.), herrliche Lage

10. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 45

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
45 Baumwolle), und nehmen fertige Waren hinaus in alle Welt. Sie bringen am Morgen die Arbeiter zu ihren Fabrikstätten und führen sie am Abend wieder der Heimat zu. Orte: Tübingen^ (17 000 Einw.), herrlich gelegene Universitäts- stadt mit Garnison, Landgericht, Schloß Hohentübingen, ehemals Sitz der Pfalzgrasen von Tübingen, in der St. Georgskirche Grabdenkmäler würt- tembergischer Fürsten. Geburtsort Ludwig Uhlands, dessen Denkmal in Tübingen steht. Nürtingens evangelisches Lehrerseminar und Taub- stummenanstalt. Bedeutende Industrie (Zementwerk, Baumwollspinnerei, Strickerei, Möbel- und Holzindustrie). Unterboihingen, großartige Baumwollspinnerei, Seitenbahn nach Kirchheim n. T. Gegenüber liegt Köngen mit römischem Kastell. Zwischen Köngen und Unterboihingen sagenberühmte Brücke (Sprung Herzog Ulrichs). Plochingen, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt mit großer, neuer Bahnhofanlage, wird seiner gün- stigen Lage wegen mehr und mehr zu einem bedeutenden Fabrikort. Alt- bach, großes Elektrizitätswerk, das der ganzen Umgegend Beleuchtung und Betriebskraft verschafft. Eßlingen* (30000 Einw.), herrlich gelegene, ehemalige Reichs- stadt, überragt von der alten Burg, in obst- und weinreicher Umgebung. Die Frauenkirche ist die ziertichste gotische Kirche des Landes. Lehrerseminar. Eine der ersten Industriestädte des Landes: Große Maschinenfabriken, staat- liche Lokomotivwerkstätte, Metall- und Holzwarenfabriken, Kammgarn- spinnerei, Handschuhsabriken, Champagner- und Essigsabrikation (großer Versand von Essiggurken), Lederfabriken, Kunstmühlen, Druckereien. Die Maschinenfabrik Eßliugen baut Lokomotiven, Personen- und Güterivagen, Dampfkessel, Pumpwerke, Eis- und Kühlmaschinen, Brückeu, Elektrizitäts- werke usw. Sie beschäftigt mehr als 2000 Arbeiter und ist die größte des Landes. In der staatlichen Lokomotivwerkstätte werden die Lokomo-- tiven ausgebessert. Untertürkheim, am Fnße des Württembergs, be- rühmter Weinort, Vorstadt von Stuttgart; mit dem aus der linken Tal- seile liegenden Vorort Wangen fast ganz zusammengewachsen. Unter- türkheim hat viele Fabriken, deren größte die Daimlersche Motorenfabrik mit 3000 Arbeitern ist. Cannstatt* (35 000 Einw.), zu Stuttgart ge- hörig, einer der ältesten Orte Württembergs, Krenznngspuukt an uralter Handelsstraße, Eisenbahnknotenpunkt, von der neuen Dragouerkaserue über- bautes römisches Kastell, Garnison, Mineralquellen und Bäder. Großer Exerzierplatz. Aus dem Cannstatter Wasen das „Volksfest". Viele Fabriken, namentlich Metallindustrie (Zweiggeschäft der Eßliuger Maschinenfabrik mit 800 Arbeitern, große staatliche Wagen- und Telegrapheuwerkstätte, Maschinenfabriken aller Art, Eisengießereien usw.), große Webereieu, Schuh- und Korsettfabrikation. b) Das Neckar tal zwischen Cannstatt u n d Heilbrou n. Unterhalb Cannstatt wendet sich der Fluß nordwärts. Er muß sich nun abermals zwischen engen Muschelkalkwänden mühsam hindurchwinden. Das Klima wird immer milder, und an den heißen, steilen Muschelkalk- wänden gedeihen die edelsten Weine Württembergs. Berühmt sind der Eauustatter Zuckerlen, der Mundelsheimer Käsberg, der Besigheimer Schalk- stein. Die Bewohner des Neckartals leben daher meistenteils vom Wein-
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