TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
§ 513. Zweiter Hauptteil: Staatenkunde. 28
§ 513. Königreich Sachsen (15 Tsd. qkm, 5 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 369.
2. Wirtschaftliches (§369.6). Sachsen ist eines der Hauptindustrieländer der Erde,
hat einen bedeutenden Bergbau und zugleich eine hoch entwickelte Landwirt-
schaft. a) Landwirtschaft: Ungünstig sind nur die höheren Teile des Erzgebirges und
das Gebiet östlich von der Elbe, b) Bergbau: Kohlen liefert das Chemnitz-Zwickauer
Lager und das kleinere Dresdener (im Plauenschen Grund); in der Silbererzeuguug
stand Sachsen lange Zeit in ganz Europa voran (Freiberg), c) Der Haupterwerbs-
zweig ist die Industrie, in der über die Hälfte der erwerbstätigen Bevölkerung beschäftigt
ist: 1. Das Jndustriedreieck in Skizze 188 (Baumwolle und Wolle), 2. Anteil am Tuchwebe-
bezirk der Niederlausitz und am Leinenwebebezirk des Sudetenfußes; 3. hervorragender
Maschinenbau in Chemnitz; 4. die Druckereien Leipzigs, d) Entsprechend auch der Handel
äußerst lebhaft (Hauptsitz Leipzig; seine Messen).
3. Städte. Kreishauptmannschaft Dresden: Dresden Q, lieblich im milden Dresdener
Talkessel gelegen, am Eingang zur Sächs. Schweiz, beiderseits der Elbe, am Hauptausgang
Böhmens, mit lebhaftem Durchgangsverkehr (Bahn und Fluß) und jetzt auch Großgewerbe;
als „Elbflorenz" reich an berühmten Bauten und Sammlungen (Gemäldegalerie). Süd-
östlich der Villenort Loschwitz (Schiller bei Körner; Schwebebahn); gegenüber Blasewitz.
— Pirna V, flußaufwärts, Sandstein-Brüche.
1756! — In der Sächs. Schweiz Stadt und
Festung Königstein (gegenüber der Lilien«
stein) und die Hotelstadt Schandau, beide
viel besucht. — Meißen A, älteste Porzellan-
fabrik Deutschlands (Böttger 1710), Dom,
Albrechtsburg. — Freiberg Q, nahe der Frei-
berger Mulde, Bergakademie, Silberbergbau
1911 stillgelegt. — Kesselsdorf, westl. von
Dresden, 1745! .
Kreishauptmannschaft Leipzig: Leipzig G der große
Straßen- und Handelsknoten im Herzen der
thüringisch-sächsischen Bucht (größter Bahnhof
Europas im Bau!), am Zusammenfluß von
Pleiße, Parthe und Weißer Elster, jetzt eine der schönsten Städte Deutschlands, die
Buchhändler- und Buchdruckerstadt; berühmte Messen, aber auch lebhafte Industrie; stark-
besuchte Universität, berühmtes Konservatorium, Reichsgericht. — Auf dem „Plane" zahl-
reiche Schlachtörter (s. Provinz Sachsen!): Leipzig selber, 16.—19. Oktober 1813, Breiten-
feld, 1631. — Miüweibaor bekanntes Technikum. — Zwischen Grimma und Oschatz
Hubertusburg, Friede 1763.
Kreishauptmannschaft Chemnitz: Chemnitz A/ erste Fabrikstadt des Königreichs, 40 Lokv-
motiv- und Maschinenfabriken, größte Strumpffabrik Deutschlands (das sächsische Manchester!).
— Meerane und Glauchau, je A, ebenfalls Webeindustriestädte. — Annaberg 0,
oben im Erzgebirge, treibt Spitzenklöppelei und Bortenwirkerei.
Krcishauptmannschaft Zwickau: Zwickau an? Kohlen- und namentlich Eisenlager, daher
in sehr dicht bevölkerter Jndustriegegeud. — Plauen G, an der Weißen Elster, Hauptort
des Vogtlandes, Gardinen- und Spitzenansertigung. — Reichenbach im Vogtlande
und Crimmitschau, je A, Industriestädte. — Markneukirchen, südöstl. von Planen,
im Gebirge, liefert Musikinstrumente.
Krcishauptmannschaft Bautzen: Bautzen A, au der Spree, in der z. T. noch wendisch sprechen-
den Oberlausitz, 1813!— Südöstlich davon Hochkirch, 14. Okt. 1758! — Herrnhut, Haupt-
sitz der Brüdergemeinde (Zinzendors). — Zittau [3 an der Görlitzer Neiße, in lebhafter
Leinenwebereigegend.
514. Großherzogtum Baden (15 Tsd. qkm, 2 Mill. Einw.).
1. Landschaftliches und Bewohner nach § 370.
2. Wirtschaftliches (§370.6). a) Eine blühende Landwirtschaft; die Oberrheinische Tief-
ebene einer der fruchtbarsten Landstriche Europas. Außer Getreide auch Hans, Tabak (in
der badischen Pfalz), Zichorien; reicher Wein- und Obstbau (auch Edelkastanien und Wal-
nüsse). Eine wichtige Erwerbsquelle bietet der Waldbestand im Schwarzwald (Aus-
Abbildung 201. Königreich Sachsen.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
13
Einpräge- und Wiederholungsheft.
§ 497 k.
mannigfaltige Industrie sowohl im Gebirge als im Vorlande, namentlich im O. (sächs.-thür.
Das Ewsandsteingebirge, § 225—259 (Sächsische Schweiz). Einst eine (kreidezeitliche) Sand-
steinhoch fläche; durch Auswaschung zu einer Gebirgslandschaft umgeformt; zahlreiche pris-
matische Berge, hohe landschaftliche Schönheit.
b) Stofseinpriignng.
1. Es sind die Eintragungen in Skizze 188 zu benennen. — Welche politischen Ge-
biete gehören hierher?
2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind auf Grund der folgenden Tabelle weitere Ei,?.
Zeichnungen zu machen.
3. Was ist im einzelnen zu sagen über:
243—250. Elbsandsteingebirge, §251.
(Sächsische Schweiz)
Königsstein
Erzgebirge,
Keilberg 1240
Fichtelberg 1210
Annaberg Q
Markneukirchen
Schneeberg
Flauen D
Zwickau ^
Chemnitz ^
Freiberg [J
Dresden (|
Lilienstein
Bastei
Prebischtor
Kuhstall
Schandau
Pirna Q
Dresden M
Mlllde (Zwickauer M.).
Zwickau ^
Glauchau
(Freiberger M.):
Freiberg Q
(Chemnitzbach):
Chemnitz A
(Zschopau)
Dessau 0
Weiße Elster.
Elbe.
Pirna (•)
Dresden ^
Meißen A
Torgau Q
Wittenberg Q
Die Städte sind nach politischen Gebieten zu ordnen.
Vogtland
Planen D
«reiz (•)
Gera 0
Zeitz
Leipzig H
Pleiße
§ 497f. Schlesien (und die Lausitz) und seine Randgebirge (zu § 263—274).
a) Charakterisierung.
Schlesien (Flachland, § 272—274). Große Mulde, Flußgebiet der Oder, an der einen Seite von
einer hohen Gebirgskette, an der andern von einem niedrigen Höhenrücken umsäumt. Links
von der Oder fruchtbar, je näher dem Gebirgsrande, desto mehr (Löß). Reich an Boden-
schätzen (Oberschlesische Platte 272, Waldenburger Bergland 270); großartige Industrie
am Gebirgsfuß, namentlich Weberei.
Im W. schließt sich die sandige, aber ebenfalls industriereiche Niederlausitz an (263)
(Hauptsitz der deutschen Tuchweberei: Kottbus, Forst, Guben usw.). Der Spreewald.
Die Sudeten (§ 265—270). Ein 300 km langer, 40 km breiter Wall, fast ganz aus Urgestein.
Das Lausitzer Gebirge, ein freundliches, niedriges Bergland mit vorgelagertem, indu-
striereichem Hügelland (Oberlausitz). Das Jfergebirge ein finster bewaldetes, vielfach
mooriges Kammgebirge. Das Riesengebirge, das am schroffsten aufsteigende, höchste
Gebirge Deutschlands, den Waldgürtel mehrere hundert Meter überragend. Doppelkamm;
dem nach N. gerichteten Steilhang der fruchtbare Hirfchberger Kessel vorgelagert.
Das Waldenburger Bergland wichtig durch sein Kohlenlager und als Durchgangsgebiet
zwischen Böhmen und Ostdeutschland. Die Glatzer Gebirge umrahmen einen 60 km
langen, welligen, fruchtbaren Kessel. Der S.-W.-Rand bildet in seinem westl. Teil, im
Heuscheuergebirge, ein zerrissenes Sandsteingebirge, ähnlich der Sächsischen Schweiz (Aders-
bacher und Weckelsdorfer Felsen).
b) Stoffeinprägung.
1. Es sind die Eintragungen in Skizze 189 zu benennen. — Welche politischen Ge-
biete gehören hierher?
2. Die Skizze ist zu zeichnen. Dabei sind auf Grund der folgenden Tabelle weitere Ein-
Zeichnungen zu machen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 15 —
Württ. Versicherungsanstalt. Prächtige Gasthöfe und Landhäuser. Enz-
anlagen. Kurtheater. Kurmusik. Bergbahn auf den Sommerberg. Papier-
fabtikation. Calmbach und Höfen, bedeutender Holzhandel und große
Sägewerke, in Höfen zugleich Holzschleif- und Holzpappenfabrik. Neueu-
bürg*). Holzhandel, Sensenfabrik, Eisengießerei. Über der Stadt Schloß
Herzog Christophs. (Am Austritt der Enz aus dem Schwarzwald die bad.
Stadt Psorzheim mit großen Gold- und Silberwarenfabriken. Aus der
ganzen Umgebung finden dort Arbeiter Beschäftigung.)
2. Au der Alb: Herreualb, bedeutender Luftkurort. Kaltwasser-
Heilanstalt. Altersgraue Reste eines Klosters. In der Nähe davon Lossen-
au, im mildesten Tale des württ. Schwarzwaldes. Hier gedeihen Wein,
feinere Obstsorten und sogar die Süßkastanie. Der Obstbau ist eine nam-
hafte Erwerbsquelle der Einwohner.
3. An der Nagold: Alten steig, altes und neues Schloß. Ger-
bereien, Silberwarenfabriken, viele Sägewerke. (In der Nähe in einem
Seitentale der Nagold das altertümliche Bergstädtchen Bern eck mit einer
einzigen Straße und zwei Schlössern.) Nagold*. Lehrerseminar, Tuch-
und Zeugmacherei. Großartige Ruine Hohennagold. Wildberg, alter-
tümliches Städtchen mit vielen malerischen Häusern. Calw*, eingebettet
ins tiefe, von Tannenwäldern umkränzte Nagoldtal, iu das die Bahu von
Stuttgart in lauggezogenen Schleifen hinabführt. Früher die bedeutendste
Industriestadt Württembergs, heute noch sehr gewerbsam. Wolldecken-
Fabrikation, Trikotweberei und Maschinenstrickerei. Früher viele Gerber.
Hirsau, herrliche Klosterruine. (Das ehemals sehr berühmte Kloster wurde
1692 durch die Frauzosen zerstört.) Luftkurort. Liebenzell, Badestädt-
chen, warme Quellen, Burgruine (Sage vom Riesen Erkinger).
Im Tal der Teiuach, einem linksseitigen Zufluß der Nagold, liegt der
Badeort T ein ach. Großer Versand von Mineralwasser. Über Teinach liegt
Zavelstein, die kleinste Stadt Württembergs, mit kaum 300 Einw. Ruine
der Burg, auf die sich Eberhard der Greiner 1367 flüchtete, als er von den
Schleglern in Wildbad überfallen wurde.
4. Im Mnrggebiet: Frendenstadt *, 8000 Einw. Hoch über
dem Forbachtal gelegen. Luftkurort ersten Ranges mit vielen Gasthöfen und
Landhäusern zum Vermieten an die Kurgäste. Sehr gewerbereich: Glas-
fabrik, Möbelschreinerei, Wolltuchfabrikation, Nagelfchmiederei, Meffer-
schmiede. Die Stadt hat so viel Wald (2500 ha, mit einem Jahres-
erträgnis von 250 000—300 000 Mark), daß sie zu den reichsten des Landes
gehört und jeder Bürger zu Neujahr 25 Mark Bürgernutzen ans der Stadt-
lasse erhält. Die Stadt wurde ums Jahr 1599 vom Herzog Friedrich für
vertriebene Salzburger Protestanten erbaut. Sie hieß daher zuerst Friedrich-
stadt, wurde dann aber wegen ihres fröhlichen Gedeihens Freudenstadt ge-
uauut. In der Nähe liegen im Forbachtal die Hüttenwerke Christophs-
tal und Friedrichstal. An der Mnrg: Baiersbronn mit der
größten Markuugs- und Waldfläche des Landes (12 000 ha Wald). Der Ort
besteht ans 129 einzelnen Höfen und Weilern. Viele Sägewerke. Kloster-
reichend ach, schöne Klosterkirche. Schönmünzach, an der badischen
Grenze, Luftkurort.
*) Orte mit * sind Oberamtsstädte.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Christophs Hirsau Eberhard Friedrich Friedrich Schönmünzach
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
64
Stuttgart—geislingen — Ulm benutzt zum Aufstieg auf die Alb den
wichtigsten Übergang über das Gebirge, die Geislinger Steige. Sie vermag
die Albhochfläche von Geislingen nach Amstetten nur mit schweren Vor-
spann- und Schiebelokomotiven zu überwinden. Von ihr zweigt in Amstetten
eine Privatbahn nach Laichingen ab.
Seiten bahnen: Von den industriereichen Tälern der Neckarzuflüsse
hat jedes wichtigere seine Eisenbahn. Es sind folgende Linien:
1. dü Ermstalbahn Metzingen — Urach.
2. Die Privatbahn Nürtingen —Neuffen („Tälesbahn").
3. Die Nebenbahn Unterboihingen — Kirchheim u. T.— Ober-
lenningen und die Bahn Kirch heim Weil heiin.
4. Die Linie Geislingen — Wiesensteig.
Am Südrande der Alb verläuft die Donaubahu (Tuttlingen—ulm),
die zwischen Ehingen und Ulm die Alb unter Benützung der Täler der
Schmiechen, Aach und Blau durchschneidet.
6. Orte: Ans der Hochfläche: Münsingen*, großes Zement-
werk, in der Nähe der große Truppenübungsplatz. Münsinger Vertrag im
ehemaligen Schloß daselbst 1482. H a y i n g e n , in der Nähe die Wimsener
Höhle. Laichingen, größtes Dorf der Albhochfläche (3000 Einw.), Leinen-
Industrie; auf einer Anhöhe die einzige Windmühle Württembergs.
In den Tälern der Neckar feite:
An der Echaz: Hönau, am Fnße des Lichtensteins, von Fremden
viel besucht. Luftkurort. Olgahöhle, Baumwollfpiuuerei. Pfullingen
(s. S. 27).
An der Erms: Urach*, in herrlicher Lage, Trümmer der alten Feste
Hohenurach. Das Schloß in Urach Residenz der Grafen von Württemberg
1443—1482. Seminar für evangelische Geistliche. Reiche Industrie: Spin-
nereien, Webereien, Kleider- und Holzwarenfabriken, Gerbereien. Großer
Fremdenverkehr. Luftkurort. Dettingen a. d. E., Papierfabrik, große
Baumwollfpiuuerei und -Weberei.
An der Kirchheimer Lauter: Oberlenningen, Papierfabrik. Un-
terlenningen, Baumwollweberei. Owen, Baumwollweberei.
Au der Fils: Wiesensteig. Ditzenbach und Überkingeu,
Mineralbäder. Geislingen*, Württ. Metallwarensabrik, größter Fabrik-
betrieb des Landes mit über 4000 Arbeitern. Maschinenfabrik, Zementwerk,
früher bedenkende Beindrechslerei.
Auf der Donau feite:
Au der Zwiefalter Aach: Zwiefalten, ehemaliges Kloster, jetzt
Irrenanstalt. Zemeutwarensabrik.
An der Schelffinger Aach: Schelklingen, Zementfabrikation, .
Hafner ei.
An der Blau: B l a u b e u r e it % in herrlicher Lage, ehemaliges Kloster,
jetzt Seminar für evangelische Geistliche. Hinter dem Kloster der berühmte
Blautopf. Über der Stadt das Rusenschloß, eine stattliche Ruine. Bedeutende
Zementindustrie, Leinenindustrie, große Bleiche.
C. Die Ostalb.
Sie zieht, immer niedriger werdend, von der Fils und Lone bis zur
Eger bei Bopfiugeu. Der Steilrand der Alb gegen das Neckarland ist auch
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
19
vorhanden. Auch hier ist der Muschelkalk mit settem Lehm bedeckt' dazu
kommt noch die Milde des Klimas. Auf der weiten, flachgewellten Ebene
schweift das Auge hin über fruchtbare Koruselder, Obstgärten und stattliche
Dörfer. Nicht nur gedeihen alle Getreidearten in üppiger Fülle, es werden
auch Kartoffeln, Futterkräuter, Welschkorn, Mohn, Tabak, Zuckerrüben,
Zichorie und Gemüse gepslanzt. Von dem überschüssigen Getreide kommt die
Gerste in die Brauereien der Umgegend, der Haber wird an die Militär-
Verwaltungen in Ludwigsburg und Stnttgart verkauft. Die Zuckerrüben
wandern in die Zuckerfabriken nach Stnttgart-Münster und Heilbronn, die
Zichorien in die große Zichorienfabrik in Ludwigsburg. Auch der Verkauf
von Kartoffeln, Gemüsepflanzen, Obst, Milch, Vieh usw. nach Stuttgart und
anderen Städten bildet eine erhebliche Einnahmequelle.
Aus dem weitgedehnten Flachland erhebt sich wie eine Insel der reb-
umkränzte Hohenasperg. Er ist ein stehengebliebener Keuperhügel mitten
im Muschelkalkland; seine Kappe ans Schilfsandstein hat ihn vor der Ab-
tragung geschützt. In uralten Zeiten war der Hohenasperg ein Herrschersitz
und Götterberg (Berg der Asen). Jahrhunderte hindurch trug er eine viel-
umstrittene Festung, die zuletzt als Staatsgefängnis (Süß Oppenheimer,
Dichter Schubart) benutzt wurde. Jetzt dienen die Gebäude als Filiale des
Ludwigsburger Zuchthaufes.
b) Beschäftigung der Bewohner: Trotz der weiten, gesegneten
Ackerflächen sind Ackerbau, Viehzucht, Obstbau und Weinbau nur noch im
westlichen Teile des Langen Feldes, wo die wohlhabenden Bauernorte M ün-
chingen und Schwieberdingen liegen, die Hauptnahrungsquellen. Last
überall ragen in dem ehemals reinen Bauernlanö rauchge-
schwärzte Lstbrikkamine, die Wahrzeichen eines neuen Zeitalters,
gen Gimmel. Sie verkünden, daß nicht bloß in den Städten Ludwigsburg,
Feuerback! und Zuffenhausen, sondern bald auch in vielen Landorten die
Industrie überwiegt. Die Mehrzahl der Landbewohner findet Beschäftigung
in den Fabriken der großen Jndustrieplätze. Der Industrie haben die Orte
des Langen Feldes ihr rasches Wachstum zu verdanken, und die Laudwirt-
schaft erzielt bei der wachsenden Bevölkerung wieder besseren Absatz und
zugleich höhere Preise für ihre Erzeugnisse.
e) Orte: Die größte Stadt der Gegend ist Ludwigsburg^ (23 000
Einw.), zweite Residenzstadt des Landes, Sitz der Regierung des Neckar-
kreises. Großes Schloß (450 Zimmer) mit schönen Parkanlagen. Zweitgrößte
Garnison des Landes, daher viele Kasernen (über 5000 Soldaten); Zeughaus
mit großen Wassenvorräten. Zuchthaus. Bedeutende Industrie: Zichorien-
fabrik von Franck Söhne (1500 Arbeiter), Orgelfabrik, Metallindustrie,
Ziegelwerke, große Brauereieu. Geburtsort der Dichter Justiuus Kerner und
Eduard Mörike. Die Stadt wurde von Herzog Eberhard Ludwig vor
200 Jahren gegründet und hat daher gerade, breite Straßen.
Feuerbach (12 000 Einw.). Eine der ersten Fabrikstädte des Landes.
Industriezweige aller Art, hauptsächlich Maschinenindustrie, Metallwaren
und chemische Industrie. Korntal (Brüdergemeinde) mit Erziehuugs-
anstalten. Zuffenhausen (10000 Einw.), ebenfalls bedeutende Industrie,
hauptsächlich Möbelfabriken. Kornwestheim. Eisengießerei, größte Schuh-
sabrik des Landes (2000 Arbeiter). Asperg, Städtchen am Fuß des Hohen-
asperg, Weinbau, Gipsfabriken. Markgröningen, altes Städtchen über
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Mohn Schubart Franck Eduard_Mörike Eduard Eberhard_Ludwig Ludwig Feuerbach
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 69 —
gehäuft und außerordentlich viele Überreste längst ausgestorbener Wirbeltiere
enthält.
Aus der Heidenheim er Alb: Gerstetten, einstiges großes Weber-
dorf; von den 600 Handwebern sind nur noch etwa 40 vorhanden; dagegen
Zigarren- und Schürzenfabrikation in großem Umfang. Hausierhandel mit
Leinwand.
Im Brenztale: Königsbronn, Königl. Hüttenwerk (Hochofen-
anlage mit Gießerei und Dreherei). Schnaitheim, Vorort von Heiden-
heim, Zigarrenfabrikation. Heidenheim* (mit Schnaitheim 20000
Einw.), eine der ersten Industriestädte des Landes: großartige Baum-
Wollindustrie, die die Baumwolle vom Rohstoff bis zum nadelfertigen
Gebrauch verarbeitet (Württ. Kattunmanufaktur mit 1100 Arbeitern);
Maschinenfabrik von Voith, die als einfache Schlosserei gegründet
wurde und heute mehr als 2000 Arbeiter und gegen 300 Techniker zählt *);
Zigarrenfabriken, die jährlich etwa 60 Millionen Zigarren her-
stellen; Verband st offfabrikation usw. Über der Stadt Schloß Hellen-
stein. Mergelstetten, Wolldeckenfabrik, Zementwerk. Herbrechtin-
gen, Baumwollspinnerei und -Weberei. Giengen a. d. Br., ehemalige
Reichsstadt. Filz- und Filzspielwarenfabrikation, Orgelfabrik.
An der Egau: N er es he im*, Schloß und ehemalige Klosterkirche.
An der Eger: Bopfingen, am Fuße des Jpf, Leimfabriken.
Am Südrande der Ulmer Alb: Langenau, Zigarrenfabrikation,
Torfstich im Donauried.
Das Oberland.
Südlich von der Schwäbischen Alb liegt Oberschwaben. Es grenzt im
Norden an die Donau, im Osten an die Jller, im Süden an den Bodensee
und die Algäner Alpen, im Westen an Rotach und Ostrach. Oberschwaben
hat die Form eines Rechtecks, das 70 km lang und 50 km breit ist und
eine Fläche von etwa 3200 qkm einnimmt. Es ist ein Teil des Alpen-
Vorlandes, jener weiten Hochebene, die nördlich von den Alpen sich durch
die Schweiz, Baden, Hohenzollern, Württemberg und Bayern erstreckt.
I. Allgemeiner Überblick.
Oberschwaben ist keineswegs eine vollkommene Ebene, sondern ein
welliges, hügeliges Hochland von durchschnittlich 600 m Höhe, das reich
bewässert, von Seen und Flüssen belebt und von dunklen Tannenwäldern
durchsetzt ist.
Der Untergrund Oberschwabens gehört zu den jüngsten Bildungen der
Erde. Er besteht aus Molasse, das heißt aus Ablagerungen eines Meeres,
das sich lange Zeiträume nach dem Jurameere zwischen den Alpen und
dem Südostrand der Alb ausbreitete. Aber diese Ablagerungen sind fast
überall durch die Gebilde der Eiszeit überlagert. In einer Zeit großer Kälte
*) I. M, Voith beschränkt sich auf di^ Herstellung von Turbinen und Papier-
Maschinen. Im Turbinenbau ist die Firma" das erste Geschäft der Welt. Sie liefert
Turbinen nach allen Erdteilen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
abwärts große Fabrikorte in fast ununterbrochener Folge aneinander. In
Altenstadt, Kuchen, Süßen, Salach, Göppingen, Faurndau, Uhingen,
Ebersbach, Reichenbach blüht hauptsächlich die Gewebeindustrie. Fast ebenso
bedeutend ist der Maschinenbau und die Metallverarbeitung; namhaft ver-
treten ist anch die Papier-, Leder- und Holzindustrie.
d) Orte: An der Prim: Sp aichin gen*, am Fnße des Dreifaltig-
keitsberges. An der Eyach: Balingen*, Schuh- und Handschuhfabriken.
Zu Hoheuzolleru gehörig: Bad Jrunau; Hechingen, an der Starzel,
am Fuße des Hohenzollern, frühere Residenz der Fürsten von Hohenzollern.
Im Steinlachtal die Fabrikdörfer Derendingen und Dußlingen.
Wössingen, am Fuße des Farreubergs, Zeugweberei, große Bierbraue-
reien, Maschinen- und Zementfabriken. Am Fuße des Roßbergs liegt Gön--
n in gen, Sitz eines regen Hausierhandels mit Sämereien, Blumenzwiebeln,
jungen Obstbäumen, gedörrtem Obst usw. Heute noch ziehen etwa 700
Gönninger mit ihren Waren sast durch danz Europa.
An der Echaz: Pfullingen, große Papierfabriken, Baumwoll-
industrie, Irrenanstalt. Reutlingen* (25 000 Einw.), in herrlicher, obst-
reicher Laudschaft, am Fnße der Achalm, Sitz der Kreisregierung für den
Schwarzwaldkreis. Ehemalige berühmte Reichsstadt, jetzt einer der größten
Industriemittelpunkte des Landes; besonders Textilindustrie (S. 25), be-
rühmte Obstbauschule, Frauenarbeitsschule, Spinn- und Webschule, An-
stalten des menschenfreundlichen Gustav Werner; herrliche gotische Marien-
kirche. Schlacht bei Reutlingen 1377. In Betzingen, einer Vorstadt von
Reutlingen, malerische Trachten. Eningen, am Fuß der Achalm, Hausier-
Handel, Baumwollindustrie.
An der Erms: Metzin gen, viel Industrie: Tuchfabrikation, Strick-
warenfabriken, Maschinen- und Metallindustrie.
An der St ein ach: Nenssen, am Fuße des Hohenneussen, Weberei
und Strickerei. (In manchen Nachbarorten Spitzenklöppeln als Hans-
industrie.)
An der Lauter: Kirch heim u. T.*, Köuigl. Schloß, Widerholds
Grabdenkmal, viele Fabriken: Wollwaren-, Tuch-, Papierwaren-, Möbel-
und Klavierindustrie, größter Wollmarkt des Landes. In einem Seitentale
der Lauter: W eilh eim a. d. T., Buntweberei. Boll, früheres Schweselbad.
An der Fils: Göppingen* (22000 Einw.), Hauptindustrieplatz:
Baumwollweberei und -spinnerei, Maschinenbau, Metallwarenfabrikation,
Papierindustrie, Spielwaren. Sauerbrunnen. Irrenanstalt. Im Filstal
die Jndustrieorte Kuchen, Süßen, Salach, Eislingen, Faurndau,
Uhingen, Ebersbach, Reichenbach.
Am Kocher: Aalen* (10000 Einw.), wichtiger Eisenbahnknoten-
punkt, ehemalige Reichsstadt, sehr industriell, namentlich Kassenschrank-,
Drahtstift- und Drahtwarenfabrikation, Eisenmöbelfabrikation, staatliche
Eisenbahnwerkstätte. Wasseralfingen, Königl. Hüttenwerk mit 1200
Arbeitern, in Verbindung mit der Wasseralsinger „Grube" am Abhang der
Alb. Das dort im braunen Jura aus dem Toneisenstein gewonnene Eisen-
erz wird aus dem Bergwerk durch eine Zahnradbahn ins Hüttenwerk hin-
unterbefördert, dort wird im Hochofen das Eisen ausgeschmolzen, und dar-
aus werden Öfen und Herde, Gas- und Wasserleitungsröhren, Brunnen und
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Werner Gustav Hauptindustrieplatz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Der Boden ist im südlichen Oberschwaben nicht so fruchtbar wie im
Donaugebiet. Er besteht vielfach aus Kies und Sand. Der Ackerbau
tritt daher mehr in den Hintergrund. A)ald und Wiesen überwiegen
im südlichen Oberschwaben, je mehr man nach Osten kommt.
Das regnerische Klima begünstigt den Wiesenwuchs, der eine starke Pferde-
und Rinderzucht ermöglicht. Weite Strecken Land (die Moore) sind
nicht anbaufähig. Sie leiden im Gegensatz zur wasserarmen Alb unter
Wasserübersluß. Wassermangel und Zvafserüberfluß machen den
Boden unfruchtbar. (Dürre Weiden und magere Äcker auf der Alb,
Moore im Oberland und im hohen Schwarzwald.)
Die Haupterzeuguisse des südlichen Oberschwabens sind Milch,
Butter, Käse, Fleisch, Holz und Getreide. Letzteres gedeiht nament-
lich gut in der Bodenseegegend und im Schussentale. Dort wächst auch viel
Obst und sogar Wein. Die Tettnanger Gegend ist ein Haupthopfen-
gebiet des Landes. Der wichtigste Bodenschatz ist der Torf. Im
Steinhauser Ried, das staatliches Eigentum ist, werden allein jährlich
90000 Zentner Brenntorf und 40 000 Zentner Streutorf im Wert von
100 000 Mark gestochen. Auch die Gemeinden und die Bauern gewinnen
reiche Erträge an Torf. Die Industrie ist unbedeutend. Wo sie vor-
handen ist, wie z. B. im Schusfeubeckeu, treten die Industriezweige hervor,
die ihre Rohstoffe der Landwirtschaft und dem Wald entnehmen. Man trifft
also Bierbrauereien, Holzschleifereien, Dampfsägewerke, Papier- und Torf-
brikettfabrikation usw. Nur Ravensburg zeichnet sich durch vielseitige In-
dustrie aus.
4. Orte: Schussenried, an der Schussenquelle, ehemaliges Kloster,
jetzt Irrenanstalt. Königl. Hüttenwerk (Eisenwerk). Aulendorf, an der
Schüssen, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, Schloß, große Bierbrauerei, Kunst-
stickerei. Mocheuwaugen, am Ende des Schussentobels, große Papier-
fabrik. Ravensburg*, im fruchtbaren, milden Schussentale, schönste und
bedeutendste Stadt des Seegebiets (15 000 Einw.), ehemalige Reichsstadt,
mit vielen ' alten Türmen. Über der Stadt die Veitsburg. Landgericht.
Bedeutende Industrie: große Maschinenfabriken, viele Gardinenfabriken,
Flachs- und Hanfspinnerei, Baumwollweberei, bedeutende Kunststickerei mit
vielen Heimarbeiterinnen, bedeutende Pinsel- und Bürstenfabrikation, Druk-
kereien, Brauereien usw. Große Frucht- und Viehmärkte. Im Frühjahr
wird hier immer noch der „Kindermarkt" gehalten, auf dem sich Knaben und
Mädchen aus Tirol und Vorarlberg an die oberschwäbischen Bauern für den
Sommer verdingen. Weingarten (7000 Einw.), mit Ravensburg durch
eine Dampfstraßenbahn verbunden. Ehemaliges Kloster, das reichste und
größte des Obertandes, jetzt Kaserne. Wallfahrtsort. Große Maschinen-
sabriken und Spinnerei und Weberei. Baienfurt, bedeutende Papier-
fabrik mit 400 Arbeitern. Weißenau, ehemaliges Kloster, jetzt Irren-
anstatt. Altshausen, Eisenbahnknotenpunkt; Königl. Schloß, Konsir-
mandenhaus für evangelische Kinder. Wilhelmsdorf, am Pfruugener
Ried, Erziehungsanstalten. Waldsee*, Schloß des Fürsten Waldburg-
Wolfegg-Waldsee. Seidenweberei. Kißlegg, Eisenbahnknotenpunkt, Schloß.
Würz ach, Schloß, Torfwerk mit Dampfbetrieb, Preßtorffabrikation. Tett-
nang*, Schloß. Hopfenbau. Großes Dampfsägewerk.
Am Bodensee: Friedrichshafen (5000 Einw.), herrliche Lage
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Baumwolle), und nehmen fertige Waren hinaus in alle Welt. Sie bringen
am Morgen die Arbeiter zu ihren Fabrikstätten und führen sie am Abend
wieder der Heimat zu.
Orte: Tübingen^ (17 000 Einw.), herrlich gelegene Universitäts-
stadt mit Garnison, Landgericht, Schloß Hohentübingen, ehemals Sitz der
Pfalzgrasen von Tübingen, in der St. Georgskirche Grabdenkmäler würt-
tembergischer Fürsten. Geburtsort Ludwig Uhlands, dessen Denkmal in
Tübingen steht. Nürtingens evangelisches Lehrerseminar und Taub-
stummenanstalt. Bedeutende Industrie (Zementwerk, Baumwollspinnerei,
Strickerei, Möbel- und Holzindustrie). Unterboihingen, großartige
Baumwollspinnerei, Seitenbahn nach Kirchheim n. T. Gegenüber liegt
Köngen mit römischem Kastell. Zwischen Köngen und Unterboihingen
sagenberühmte Brücke (Sprung Herzog Ulrichs). Plochingen, wichtiger
Eisenbahnknotenpunkt mit großer, neuer Bahnhofanlage, wird seiner gün-
stigen Lage wegen mehr und mehr zu einem bedeutenden Fabrikort. Alt-
bach, großes Elektrizitätswerk, das der ganzen Umgegend Beleuchtung und
Betriebskraft verschafft.
Eßlingen* (30000 Einw.), herrlich gelegene, ehemalige Reichs-
stadt, überragt von der alten Burg, in obst- und weinreicher Umgebung.
Die Frauenkirche ist die ziertichste gotische Kirche des Landes. Lehrerseminar.
Eine der ersten Industriestädte des Landes: Große Maschinenfabriken, staat-
liche Lokomotivwerkstätte, Metall- und Holzwarenfabriken, Kammgarn-
spinnerei, Handschuhsabriken, Champagner- und Essigsabrikation (großer
Versand von Essiggurken), Lederfabriken, Kunstmühlen, Druckereien. Die
Maschinenfabrik Eßliugen baut Lokomotiven, Personen- und Güterivagen,
Dampfkessel, Pumpwerke, Eis- und Kühlmaschinen, Brückeu, Elektrizitäts-
werke usw. Sie beschäftigt mehr als 2000 Arbeiter und ist die größte
des Landes. In der staatlichen Lokomotivwerkstätte werden die Lokomo--
tiven ausgebessert. Untertürkheim, am Fnße des Württembergs, be-
rühmter Weinort, Vorstadt von Stuttgart; mit dem aus der linken Tal-
seile liegenden Vorort Wangen fast ganz zusammengewachsen. Unter-
türkheim hat viele Fabriken, deren größte die Daimlersche Motorenfabrik
mit 3000 Arbeitern ist. Cannstatt* (35 000 Einw.), zu Stuttgart ge-
hörig, einer der ältesten Orte Württembergs, Krenznngspuukt an uralter
Handelsstraße, Eisenbahnknotenpunkt, von der neuen Dragouerkaserue über-
bautes römisches Kastell, Garnison, Mineralquellen und Bäder. Großer
Exerzierplatz. Aus dem Cannstatter Wasen das „Volksfest". Viele Fabriken,
namentlich Metallindustrie (Zweiggeschäft der Eßliuger Maschinenfabrik
mit 800 Arbeitern, große staatliche Wagen- und Telegrapheuwerkstätte,
Maschinenfabriken aller Art, Eisengießereien usw.), große Webereieu, Schuh-
und Korsettfabrikation.
b) Das Neckar tal zwischen Cannstatt u n d Heilbrou n.
Unterhalb Cannstatt wendet sich der Fluß nordwärts. Er muß sich
nun abermals zwischen engen Muschelkalkwänden mühsam hindurchwinden.
Das Klima wird immer milder, und an den heißen, steilen Muschelkalk-
wänden gedeihen die edelsten Weine Württembergs. Berühmt sind der
Eauustatter Zuckerlen, der Mundelsheimer Käsberg, der Besigheimer Schalk-
stein. Die Bewohner des Neckartals leben daher meistenteils vom Wein-
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Extrahierte Personennamen: Schloß_Hohentübingen Georgskirche_Grabdenkmäler Ludwig_Uhlands Ludwig